Ein Mann sieht rot. Mit diesem Satz über Hermann Nitsch ist eigentlich schon alles gesagt. Seit gut 40 Jahren drängt sich nun der Wiener der Welt mit seinem so genannten „Orgien-Mysterien-Theater“ auf. Aber weil in dieser Welt bis auf den heutigen Tag zu viele herumlaufen, die sich von archaisch klingenden Worten und tiefgründelnd daherkommenden Aktionen einlullen lassen, haben manche Nitsch auf einen museumshaushohen Sockel gestellt. Sie nennen ein großes Kunstwerk, was bloß eine geistesschwache und widerwärtige Sudelei ist. Hermann Nitsch möchte Schamane und Guru sein. In Wahrheit ist er ein Scharlatan.
Scharlatane suhlen sich im Blut
Der Respekt vor christlichen Symbolen ist hier längst verloren: Die Hermann Nitsch-Retrospektive in Berlin