Es ist wohl kaum übertrieben, Robert Musil als schwierigen Autor zu bezeichnen. Zu behaupten, dass es Beliebtere gibt, ist auch nicht sehr waghalsig und selbst mit der Unterstellung, dass „Der Mann ohne Eigenschaften“ wohl zu den am wenigsten zu Ende gelesenen Klassikern der literarischen Moderne zählen dürfte, lehnt man sich nicht allzu weit aus dem Fenster. Auf den ersten Blick ist das noch nicht einmal verwunderlich, denn Musil enttäuscht Lesererwartungen. Er reduziert die äußere Handlung seines Romans auf ein Minimum – bei rund 1 000 Seiten ein heikles Unterfangen. Was hätte man bei diesem Umfang nicht alles erzählen können? Eine Familienchronik? Eine Lebensgeschichte?
Robert Musil: "Der Mann ohne Eigenschaften"
Ein literarischer Meilenstein
