Rainer Maria Rilke war der Dichter der Gottesgeburt im Herzen. Deshalb feierte er die Heilige Nacht als stille Nacht. Alle Jahre wieder schrieb er seiner Mutter einen innigen Brief, den sie in der gemeinsamen „Sechsuhrstunde“ las. So hielt es auch der Sohn mit ihrer Weihnachtspost. Diese Stunde der Anbetung, der Freude und Dankbarkeit war dem katholischen Dichter ein Nachhall eines Rituals seiner Kindheit, da er neben seiner Mutter vor dem Weihnachtsbaum betend kniete. An Weihnachten trug das Einzelkind ein weißes Gewand. Sophia Rilke hatte es eigenhändig mit Brokat verziert.
Stille Nacht
Rilke hat zu Weihnachten als Engel verkleidet gebetet
Das Weihnachtsfest hatte für den Dichter Rainer Maria Rilke eine ganz besondere Bedeutung. Die Erfahrungen des gemeinsamen Gebetes mit seiner Mutter trugen durch sein Leben.