Die als weltweites Verzeichnis von zensierten Büchern bekannt gewordene „Kasseler Liste“ ist nun auch im Internet einsehbar. Sie verzeichne mittlerweile rund 125 000 Titel aus allen Zeiten und Ländern, die auf einem Index stehen oder standen, teilte die Universität Kassel am Montag mit. Auf der Liste fänden sich etwa im Nationalsozialismus verbotene Werke von Bertolt Brecht und Erich Maria Remarque, aber auch zahlreiche gegenwärtig verbotene Titel. „Unser Ziel ist es, die globale Zensur zu dokumentieren und die Meinungsfreiheit zu verteidigen“, erläuterte die Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach die Idee hinter dem Projekt. Die Liste geht auf Forschungsarbeiten Roßbachs und des Gastprofessors Florian Gassner von der University of British Columbia in Vancouver zurück. Sie legten das Verzeichnis im Vorfeld der 2017 in Kassel und Athen gezeigten Kunstausstellung documenta 14 an. Den Nachbau des Athener Tempels Parthenon verkleidete sie mit Ausgaben verbotener Bücher. DT/KNA
Online: Verzeichnis verbotener Bücher
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