Kritik am Kulturpessimismus feiert seit einiger Zeit eine sichtbare Wiederbelebung. Als „ödeste der öden Haltungen“ bezeichnete ihn der Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt, der US-amerikanische Philosophieprofessor Steven Pinker machte seinen intellektuellen Kollegen in der „NZZ“ den Vorwurf, einen gegenaufklärerischen Kulturpessimismus zu befördern. In Deutschland besteht seit einiger Zeit der Generalverdacht, dass der Kulturpessimismus ein Ausweisschild unweigerlich rechtsradikaler Ideen und rechtsextremer Subversion sein müsse: Die „Zeit“ warnte im Juli 2018 davor, dass der bloße Eindruck eines Verfalls von Staat und Ordnung zur „politischen Verrohung“ beitrage.
Feuilleton
Neues muss sich bewähren
Der Kulturpessimismus hat einen schlechten Ruf, auch unter Christen. Dabei zeigt ein Blick in die Geschichte und nach vorn in die Zukunft: so unberechtigt ist diese Sichtweise eigentlich gar nicht Von Marco F. Gallina