Wohl kaum ein Theologe hat sich zum Verhältnis von Glaube und Vernunft so unzweideutig geäußert wie Martin Luther. Seine Rede etwa von der „Hure Vernunft“ ist ihm nicht nur einmal und keineswegs nur im Affekt entfahren. Noch in der letzten Predigt zu Wittenberg, gehalten im Januar 1546, steigert sie sich bis zum Gebrauch von Fluchworten, die den armen Seelen unter der Kanzel, ob nun von vielem Vernunftgebrauch geplagt oder nicht, jedenfalls klarmachen sollten, dass es da keine Kompromisse gebe.
Mesalliance mit „des Teufels Hure“?
Warum Luthers Thesen zum Verhältnis von Glaube und Vernunft das letzte Wort nicht gehören kann. Von Professor Thomas Sören Hoffmann
