Vatikanstadt

Papst: Digitale Welt braucht Ethik

Die fortschreitende Digitalisierung muss dem Gemeinwohl dienen, wenn sie nicht zu „einer Form von Barbarei“ verkommen soll, sagt Papst Franziskus.

Technologischer Fortschritt, der bestehende Ungleichheiten vergrößert, ist nach Aussage von Papst Franziskus „kein wahrer und echter Fortschritt“. Die fortschreitende Digitalisierung müsse vielmehr dem Gemeinwohl der Menschheit dienen, wenn sie nicht zu „einer Form von Barbarei“ verkommen wolle, die „vom Gesetz des Stärkeren diktiert wird“ , so das Kirchenoberhaupt am Freitag.

In seiner Ansprache vor Teilnehmern eines internationalen Kongresses zeigte sich der Papst gleichwohl zuversichtlich: „Dank des technologischen Fortschritts ist eine bessere Welt möglich, wenn er durch eine Ethik des Gemeinwohls begleitet wird“, so Franziskus. Von Donnerstag bis Samstag beraten im Vatikan Fachleute aus den Bereichen IT, Wirtschaft, Soziologie, Ethik, Philosophie und Kommunikation über das „Gemeinwohl im digitalen Zeitalter“.

Veranstaltet wird der Kongress vom Päpstlichen Kulturrat und der vatikanischen Behörde für menschliche Entwicklung. Behandelt werden Fragen zu Künstlicher Intelligenz, Blockchain-Technologie, Robotik, autonome Waffen und transhumaner Philosophie, wie der Präsident des Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, bei der Begegnung erläuterte.

Ziel des Kongresses ist es nach Aussage des Papstes, „Kriterien und grundlegende ethische Parameter zu erarbeiten, die Orientierung bieten bei ethischen Problemen, die mit der weit verbreiteten Nutzung neuer Technologien verbunden sind“. Die Kriterien müssten leicht verständlich sein.

DT/KNA

Themen & Autoren
Redaktion Kardinäle Papst Franziskus Philosophie Päpste Religiöse und spirituelle Oberhäupter Soziologie Technik

Weitere Artikel

Mut zum Kopfstand und so leben, als gäbe es Gott und seine ewige Liebe zu jedem Menschen. Wer so lebt, verliert nichts und gewinnt alles.
24.01.2023, 11 Uhr
Peter Schallenberg
Rom sorgt für erstaunliche Meldungen. Die jüngste betrifft die Versetzung des ehemaligen Papstsekretärs als „Privatmann“ nach Freiburg.
04.06.2023, 11 Uhr
Guido Horst

Kirche

Die ZdK-Vorsitzende sorgt sich um die Zukunft der deutschen Kirchenreform. Doch „wortbrüchig“ sind nicht die Bischöfe, sondern diejenigen, die ihre Vollmacht nun nicht mehr anerkennen wollen.
02.06.2023, 11 Uhr
Jakob Ranke
Abbé Thomas Diradourian spricht mit der „Tagespost“ über die Zukunft der Gemeinschaft Saint Martin in Deutschland.
02.06.2023, 16 Uhr
Manuel Hoppermann
Manfred Lütz hat den Klassiker "Einführung in das Christentum" von Joseph Ratzinger in kompakter Form neu  herausgegeben.
03.06.2023, 19 Uhr
Sebastian Moll
Als Schlüsselanhänger oder Gartendeko: Engel sind populär. In der 60. Folge des Katechismuspodcasts erklärt Pfarrer Guido Rodheudt, was der Katechismus über die Boten Gottes lehrt.
03.06.2023, 14 Uhr
Meldung