Wenn Journalisten dafür vor Gericht stehen, dass sie ihren Beruf ausüben, zumal in einer westlichen Demokratie, ist der Alarm-Reflex vorprogrammiert. Die Nachricht, dass in Australien führenden Medien der Prozess für ihre Berichterstattung im Fall von Kardinal George Pell gemacht wird, sorgte in den vergangenen Tagen weltweit für aufgeregte Schlagzeilen. Insgesamt sind 18 Journalisten und 12 Medienorganisationen auf der – wegen der Covid-19-Pandemie digitalen – Anklagebank des Supreme Court of Victoria. Sie werden beschuldigt, die Nachrichtensperre gebrochen zu haben, die während des zweiten Geschworenen-Verfahrens gegen Pell verhängt wurde.
Melbourne, Victoria
Jetzt sitzen Journalisten auf der Anklagebank
In Australien stehen Journalisten und Medien vor Gericht, weil sie trotz eines richterlichen Verbots über den Fall Pell berichtet haben. Beobachter rechnen mit einem Freispruch.