Denn: Was man nicht findet, kann man nicht rezipieren. Und Google hilft beim Finden. Insoweit hat Google im Netz die berühmt-berüchtigte Gatekeeper-Funktion für alle relevanten Informationen. Das macht den Quasi-Monopolisten (rund 90-Prozent-Marktanteil in Deutschland) mächtig – und reich an Daten. Mit der „umgekehrten Bildersuche“ lassen sich von jedem Schulkind Ermittlungen über Personen anstellen, von deren Passgenauigkeit die Polizei vor wenigen Jahren noch geträumt hat. Privatsphäre kennt Google ebenso wenig wie die urmenschliche Erkenntnis, dass die Zeit alle Wunden heilt. Google tut sich schwer mit dem Vergessen. Wer sich selbst sucht, bekommt manche Jugendsünde auf Seite eins präsentiert.
Medien-ABC: G wie Google
Quod non est in google, non est in mundo. Vielleicht etwas überspitzt gesagt, in der medialen Wahrnehmung aber durchaus nah an der Realität. Von Josef Bordat
