Anton Bruckner, dessen zweihundertster Geburtstag in diesem Jahr begangen wird, machte es seinen Biographen nicht leicht, denn der Komponist war nicht gerade mitteilungsfreudig. Tagebücher hat er nicht hinterlassen, die erhaltenen Briefe sind kurz, förmlich und gleiten nur selten ins Persönliche ab. Eine Ausnahme sind die Notizbücher, deren Inhalt sich aber, wenig überraschend, meist nur auf Alltägliches beschränkt. Solch spärliche Selbstzeugnisse veranlassten den ersten, noch von Bruckner autorisierten Biographen August Göllerich, Nachgelassenes und Berichte über den Menschen Bruckner von Zeitzeugen zu sammeln. Das Meiste, was wir über ihn wissen, stammt also aus zweiter Hand, ist anekdotisch.
Rüdiger Görner: Bruckners Werk als modernes Echo
Rüdiger Görner deutet Leben und Werk Anton Bruckners als Spiegel der Moderne und bedient sich dabei literarischer Mittel.
