Die Präsidentschaftswahlen am 13. Januar lenken neuerlich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Taiwan – insbesondere aufgrund ihrer Implikationen für die globalen Spannungen zwischen den USA und der Volksrepublik China, der die Republik China (so der offizielle Name Taiwans) als „abtrünnige Provinz“ gilt und die freiheitliche Demokratie auf der Insel ein Dorn im Auge ist. So gut und wichtig jede Aufmerksamkeit ist, die die bedrohte Lage Taiwans in der westlichen Welt findet: Die Fokussierung auf die sicherheitspolitische Lage zeitigt die Nebenwirkung, dass Taiwan vor allem als geopolitische Größe in den Blick gerät. Reichtum und Vielfalt seines kulturellen Erbes geraten dabei weitestgehend aus dem Sichtfeld.
Buchrezension
Religion und Mission in Taiwan
Zwischen Himmel und Meer: Eine Anthologie taiwanischer Literaturen erhellt die Rezeption des Christentums.