„Wenn die Sozialkassen den Dschihad finanzieren“
In Frankreich macht derzeit die Aufdeckung von Sozialbetrug in großem Stil, bei dem den Steuerzahlern jährlich 50 Milliarden Euro verlorengehen, Schlagzeilen. Valeurs actuelles widmet diesem Thema ein mehrseitiges Dossier. Einer der Artikel befasst sich damit, dass in mehreren Fällen sogar Terroristen, die im Ausland im Dschihad kämpfen, jährlich mit 9 000 Euro vom Steuerzahler alimentiert werden. Nachforschungen im Rahmen der Parlamentarischen Untersuchungskommission in Bezug auf den Kampf gegen den Sozialbetrug hätten dies herausgefunden. Unter den Sozialbetrügern: Zakaria Asbai, genannt Abu Zubair, ist einer der Gründer des „Islamischen Staats“ und Mitglied von Sharia4Belgium, einer dschihadistischen Organisation. Dieser Kämpfer des islamischen Staats, der 2013 nach Syrien ging, „profitierte also ungeniert von der französischen Großzügigkeit über eine Familienkasse des Departements Essonne“. Schon 2019 betonte ein Bericht der Kommission für ausländische Angelegenheiten der Nationalversammlung, „dass einige Familien weiterhin Leistungen kassierten, obwohl sich der Leistungsempfänger in der syrisch-irakischen Zone einer terroristischen Gruppe angeschlossen hatte“. Im Figaro bestätigte ein Funktionär der Nationalpolizei, Luc Retail, dass „zahlreiche französische Dschihadisten weiterhin Leistungen bezogen haben, während sie in den Kampf aufgebrochen sind“. Dies gelte für 20 Prozent der im Ausland Krieg führenden französischen Dschihadisten.
Profanierte Hostien
In Homme Nouveau erklärt Nicolas Bauer, warum ein Fall der vielfachen Entweihung von Hostien, der sich in Spanien abspielte, nun vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) getragen wird. Die Taten gehen auf das Jahr 2015 zurück, als der „Künstler“ Abel Azcona insgesamt 242-mal eine konsekrierte Hostie in die Hand empfing. Daraus habe er dann ein „Kunstwerk“ gestaltet, das in einer profanierten Kirche in Pamplona ausgestellt wurde. Diese „künstlerische Leistung“ sei von der Stadtverwaltung komplett finanziert worden. Christliche Juristen hätten zwar Anzeige erstattet, konnten in Spanien aber kein günstiges Urteil erwirken.
Nun beschäftige sich der EGMR mit dem Fall. Nicht mehr nur der Künstler und die Stadtverwaltung müssten sich verantworten, sondern die spanische Regierung. Dabei gehe es darum, welche europäischen Verpflichtungen diese in Bezug auf die Menschenrechte habe. Denn „die spanischen Behörden haben antichristliche Handlungen nicht nur toleriert, sondern auch unterstützt und finanziert“, so Bauer. Deshalb hätten Christen wie auch der polnische Staat versucht, den Gerichtshof davon zu überzeugen, dass Spanien die Rechte von Christen verletzt habe. „Was der Gerichtshof beschützen muss, das ist eine minimale Achtung gegenüber Christen“, fordert Bauer.
Frankreich: Verbot der Jagd
In Frankreich gibt es Bestrebungen, auf dem gesamten Landesterritorium die Jagd zu verbieten, wie L'Incorrect berichtet: Dies sei „der letzte Höhepunkt einer alten Utopie des politischen Ökologismus“. Die Argumentation der „Jagdgegner“ gründe sich oftmals auf eine irenische Sichtweise der wilden Natur, „von der sie praktisch nichts wissen oder deren wesentliche Merkmale sie hartnäckig leugnen. Sie haben nur eine schwammige biblische Poesie zurückbehalten, bei der ,der Löwe an der Seite des Lammes läuft‘. Das Problem dabei ist nur, dass das, was im Paradies verkündet wurde, per definitionem nicht hier auf Erden gilt.“ Mit einer jährlichen Reproduktionsrate von 100 Prozent wären große Pflanzenfresser (Hirsche, Rehe und Wildschweine) „ohne Jagd innerhalb von kaum zehn Jahren nicht mehr zu bändigen. Man müsste dann Zerstörungen von Pflanzenkulturen, Zerstörungen der Wälder durch Überweidung, Angriffe und Überfälle auf Innenstädte, Verkehrsunfälle et cetera befürchten. Die Jagdgegner werden antworten, dass ein Pflanzenfresser keinen Menschen angreift. Doch das ist falsch: manchmal greift er schon an – wenn er überrascht ist oder sich bedroht fühlt. Denn das Wildschwein ist intelligenter als ein Wähler der Grünen: Es weiß, dass wir Fleischfresser sind und wird sich durch unsere Anwesenheit daher schnell bedroht fühlen, vor allem dann, wenn es bei uns auftaucht und man es jagen will.“ Man könnte freilich auch ihre natürlichen Feinde, etwa Wölfe und Bären, wieder in der Natur aussetzen, „aber muss man wirklich erklären, welches Schwert des Damokles das Auftreten von Rudeln in den Waldgebieten Frankreichs bedeuten würde, besonders dann, wenn es Winter wird? Wölfe, die man vermutlich nicht jagen dürfte und die deshalb keinen Grund mehr hätten, den Menschen zu fürchten? Welcher Veganer oder einfach auch nur Jagdgegner wäre bereit, sich einem Bären entgegenzustellen, der einem zufällig auf der Straße oder im Hof seines Hauses begegnet, während er die Mülleimer durchwühlt, wie es in den USA oder in Kanada geschieht?“
Warum verlängert der Vatikan das Abkommen mit China?
Über das freundliche Verhältnis zwischen dem Vatikan und China derzeit macht sich der australische The Spectator Gedanken. Warum verurteilt der Papst nicht die Menschenrechtsverletzungen im Reich der Mitte?, fragt sich Autor Christopher Akehurst. Denn demnächst werde das Abkommen zwischen China und Rom im Hinblick auf die katholische Kirche des Landes verlängert. Es sehe nun so aus, „als ob Peking den Deal als Erpressung nutzt, um sicherzustellen, dass der normalerweise redselige Papst China nicht für dessen zunehmend gut bezeugte Verletzungen der Menschenrechte kritisiert, bei denen römische Katholiken zu den vielen Opfern zählen“.
So habe der Papst kein Wort zu den in Umerziehungslagern kasernierten Uiguren verloren, und auch die chinesische Unterdrückung von Hongkong habe er nicht kritisiert. Warum nur?, fragt Akehurst. Schließlich berichteten Beobachter in China weiterhin davon, dass „sogar ,patriotische‘ Katholiken eine neue Welle von Kirchenzerstörungen, Verhaftungen und der ,Sinisierung‘ der Liturgie erleiden. Doch was hatte der Vatikan erwartet? Die chinesische Regierung ist eine marxistische Partei. Die Marxisten verachten und hassen Religion und würden niemals deren Redefreiheit oder Wachstum unterstützen – Kinder in China dürfen mit oder ohne ein Abkommen keinen Religionsunterricht besuchen.“ Warum nur plane der Vatikan die Erneuerung des Abkommens, „wenn gläubige Katholiken in China nach dem päpstlichen Bemühen in der vatikanisch-chinesischen Diplomatie schlechter dran sind“ als je zuvor? DT/ks
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