Weltweiter Anstieg der Katholiken
Famille Chrétienne stellt die Ergebnisse der alljährlich erhobenen Statistik der katholischen Kirche vor, die Ende März veröffentlicht wurden. Den Angaben zufolge habe sich die Zahl der Katholiken von 2013 bis 2018 weltweit um sechs Prozent erhöht.
Diese Steigerung entspreche in etwa dem Anwachsen der Weltbevölkerung im selben Zeitraum. Diese fünf Jahre seien gekennzeichnet von einem „Rückgang des relativen bevölkerungsmäßigen Gewichts der europäischen Länder und Nordamerikas“, erläuterte der Heilige Stuhl, sowie von einem steigenden Einfluss aller anderen geographischen Regionen. Mit etwas mehr als 1,3 Milliarden Gläubigen umfassten die Katholiken am Ende des Jahres 2018 fast 18 Prozent der Weltbevölkerung. In Asien sei der globale Anteil der Katholiken trotz ihrer Zunahme gering geblieben – er liege nur bei 3,3 Prozent „wegen des großen Aufschwungs der nicht-christlichen Religionsgemeinschaften auf diesem Kontinent“. Diese Statistiken betreffen nur die Katholiken und nicht die Christen in ihrer Gesamtheit. Diese machen etwa 31 Prozent der Weltbevölkerung aus.
Coronakrise: Erleichterte Abtreibungen
Dieser Tage haben sich in Zeiten der Coronakrise Ärzte besorgt über einen erschwerten Zugang zu Abtreibungen aufgrund eines überlasteten Krankenhaussystems gezeigt, wie die Tageszeitung Le Monde berichtet. Daher habe die Oberste Gesundheitsbehörde Frankreichs, die Haute Autorité de santé (HAS) am 9. April grünes Licht für die Ausweitung der gesetzlichen Frist für eine zuhause stattfindende medikamentöse Abtreibung von derzeit sieben auf nunmehr neun Wochen gegeben. Eine Maßnahme, die, wie das Blatt schreibt, „den Frauen den Fortbestand ihres Rechts während der Coronavirusepidemie gewährleistet“. Die Verschreibung der Abtreibungspille durch einen Arzt oder eine Hebamme kann nunmehr über Telekommunikation erfolgen. Jährlich werden, laut Le Monde, etwa 220 000 Abtreibungen in Frankreich durchgeführt.
Gestiegene Nutzung von Pornoseiten im Internet
Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Coronapandemie haben weitere Missstände offengelegt: die Nutzung von Pornoseiten im Internet sei in den letzten Wochen stark angestiegen, wie es in vielen Medien im Ausland heißt. Aber auch ohne Pandemie ist die Inanspruchnahme derartiger Webangebote besonders für Kinder besorgniserregend. Das amerikanische Monatsmagazin The American Conservative berichtet über Bestrebungen, dem einen Riegel vorzuschieben. Denn der Gebrauch von Pornographie sei „tatsächlich außer Kontrolle geraten“.
Die alarmierenden Statistiken zeigten, dass „Pornographie heute immer zugänglicher und populärer als je zuvor in der Geschichte geworden ist, größtenteils aufgrund des Internets“. So habe im Jahr 2018 die größte Pornoseite im Durchschnitt 92 Millionen Besucher täglich registriert, und sie wurde im Laufe des Jahres 5,5 Milliarden Stunden lang angeschaut. Die Angebote werden nicht nur von Erwachsenen genutzt, sie setzten sich zunehmend bei immer jüngeren Zuschauern durch: In Studien wurde herausgefunden, dass die große Mehrheit der heutigen jungen Erwachsenen „bereits als Jugendliche mit Pornos in Berührung gekommen sind, und dass etwa die Hälfte der männlichen Personen im College-Alter erstmals Pornographie sahen, bevor sie 13 Jahre alt waren“.
Eine Analyse von online-Pornographie ergab, dass 43 Prozent der Inhalte erkennbar Gewalt enthielten. Das Justizministerium der USA hat nunmehr eine Reihe von Briefen erhalten, die in dieser Angelegenheit drängen, tätig zu werden: „Im Dezember unterzeichneten vier Kongressmitglieder einen öffentlichen Brief, in dem der Generalbundesanwalt der Vereinigten Staaten, William Barr, aufgerufen wurde, das bereits existierende Obszönitätsgesetz zu verschärfen. Im Januar sandte Professor Robert George von der Princeton University seinen eigenen Brief, der das Gleiche forderte. Hinter den Kulissen haben mehrere konservative Gruppen (darunter das American Principles Project) unterdessen das Justizministerium aktiv gedrängt, mehr zum Schutz von Kindern vor online-Pornographie zu tun“. Barr sagte gegenüber der „Jewish Press“: „Jedes Kleinkind, das heute im Internet surft, kann auf ekelhaftes Zeug stoßen – die sogenannte elterliche Kontrolle funktioniert nicht wirklich.“ Doch das derzeitige Gesetz verbiete „die wissentliche Verbreitung von obszönem Inhalt an Kinder, und diese Vorschrift könnte (und sollte) auch auf Pornoseiten angewandt werden. Wenn eine solche Website sich der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellt und es nicht schafft, irgendeine Art eines Alterüberprüfungssystems einzurichten und damit kleinen Kindern einen ungehinderten Zugang zu ihrem obszönen Inhalt ermöglicht, dann begeht sie im Prinzip ein Verbrechen.“ Daher, so fordert das Magazin, sollte der Kongress „etwas unternehmen, um Pornoseiten unmissverständlich daran zu hindern, Kindern Zugang zu gewähren“. Man könnte entweder eine Altersüberprüfung für derartige Internetauftritte einführen oder das aktuell geltende Gesetz verschärfen und damit bestimmte Geldbußen oder andere strafrechtliche Sanktionen auf Pornoseiten verhängen, die weiterhin wissentlich obszöne Inhalte an Kinder weiterleiten. Für Untätigkeit gebe es „keine Entschuldigungen mehr. Für unsere politischen Entscheidungsträger in Washington ist es Zeit zum Handeln.“
130 radikalisierte Häftlinge freigelassen
Um in Gefängnissen aufgrund der in Frankreich angeordneten Kontaktsperren Platz zu schaffen, hat die französische Justiz Häftlinge, die sich am Ende ihrer Freiheitsstrafen befanden, freigelassen, wie das französische Wochenmagazin Le Point vermeldet. Unter ihnen befinden sich, wie die Nachrichtendienste zahlenmäßig vermerkten, 130 Gefängnisinsassen, die im Zusammenhang mit terroristischen Akten verurteilt waren und als „radikalisiert“ betrachtet werden.
Beamte der Nachrichtendienste seien mit der Überwachung einiger dieser ehemaligen Häftlinge beauftragt: „Für uns sind die Kontaktsperren ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wird man aufgrund der leeren Straßen schnell geortet; andererseits kann man sich nur schlecht vorstellen, dass ein Knastbruder die Kontaktsperren befolgt. Die terroristische Bedrohung bleibt erhöht und wir setzen da noch einen drauf!“, beklagt sich ein Geheimdienstoffizier.
DT/ks
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