Die Politikwissenschaft ist in den letzten Jahren in den Ruf gekommen, zu einem Nischenfach zu werden und kaum mehr in den öffentlichen Diskurs vorzudringen. Das galt für Vorhersagen von hybriden Kriegen und auch für Deutungen während der Corona-Krise. Über allem schwebt gleichwohl die Frage, wer Deutungen für die Zukunft der liberalen Demokratie anbieten kann. Im deutschen Sprachraum hat sich seit einigen Jahren Philip Manow der Thematik angenommen, der nun ein neues Buch dazu publiziert hat. Schon der Einstieg ist provokant: „Hat es eigentlich vor – sagen wir – 1990 Feinde der liberalen Demokratie gegeben? Die Frage mag überraschen oder irritieren, und vielleicht meine Antwort auf sie noch mehr, denn wie ich im ...
Gefährliche Dominanz des Rechts
Philip Manow wartet in seinem neuen Buch mit einer überraschenden These auf: Die liberale Demokratie sei vor allem durch ein einseitiges Erstarken der Verfassungsgerichte bedroht.
