Brunnentief ist ihr Blick. Ihre Augen haben schon alles gesehen, und dennoch ist sie rein. Sie ist frei von Lebensfurchen und Bitterkeit, ihre Wangen wie Morgentau, obwohl sie nicht mehr jung ist. Man möchte einen glorreichen Rosenkranz vor ihr beginnen, aber nicht vollenden. Denn in den Himmel aufgenommen ist sie noch nicht, kein himmlischer Triumph strahlt aus ihrem Antlitz, aber Heilsgewissheit. Sie ist unfassbar schön. Welcher Ikonenschreiber hat die Gottesmutter an einem so konkreten Punkt ihres irdischen Lebens so tief erfasst?
Ein Kleinod Roms
Paul Badde setzt der Marienikone „Advocata“ ein literarisches Denkmal.
