Den Prix Goncourt gewonnen zu haben, ist in Frankreich eine Art geistiger Ritterschlag. Die symbolischen zehn Francs Preisgeld fallen nicht ins Gewicht, doch die rote Bauchbinde auf dem Band, die stolz den Gewinn des Literaturpreises vermeldet, garantiert den verlegerischen Erfolg. Eric Vuillard, Schriftsteller und Regisseur, gerade Fünfzig geworden, errang den Preis für „Die Tagesordnung“, ein Buch, das in mehrfacher Hinsicht schwer einzuordnen ist. Die nicht einmal 120 Seiten sind keine Erzählung, kein Roman und auch keine Reportage. Wohl aber eine Mischung aus allem, und, wie meistens bei Vuillard, historisch angelegt.
Würzburg
Die Kollagen-Technik produziert unscharfe Bilder
Eric Vuillards preisgekrönter Text gibt Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Zweiten Weltkriegs. Von Urs Buhlmann