Der Westen ist in einer Identitätskrise, zumindest das ist unstrittig. Ob er wegen oder trotz des intellektuellen, politischen und sogar ökonomischen Widerstands gegen den universalen Anspruch seiner Rechts- und Wertvorstellungen in diese geraten ist, sollte Gegenstand möglichst profunder Debatten sein. Und ob das vorliegende Werk, das dem landläufigen Narrativ von der „Westlichen Zivilisation“ grundsätzlicher und historisch begründeter als der aktuelle gesellschaftspolitische Diskurs widerspricht, in diesem Fall Gift oder Medizin ist, muss jeder Leser am Ende der 419 Seiten (Anmerkungen und Literaturverzeichnis nicht mitgerechnet) selbst beurteilen.
Buchrezension
„Der Westen“: Eine alte Idee auf dem Prüfstand
Darf sich unsere Zivilisation auf die griechisch-römische Antike berufen, notfalls ohne Exklusivitätsanspruch? Anregungen zur Selbstvergewisserung des Westens.