Es klingt fast wie der Einstieg in einen schalen Witz: „Ein alter Dichter wartet auf seinen Sohn...“ Aber genau das ist der Eingang des neuen Romans von Botho Strauß „Das Schattengetuschel“. Auf Gut Zichow – vielleicht zu identifizieren mit Burg Zichow in der Uckermark; jener Region, wo Botho Strauß selbst unter anderem lebt – sitzt also dieser alte Dichter und wartet auf seinen Architekten-Sprössling, den es in ein Büro in Zürich gezogen hat, für das er auf der ganzen Welt mit Projekten unterwegs ist. Das Warten ist vergebens, der Sohn meldet sich – ganz dem digitalen Zeitalter gemäß – in knappen Worten per SMS ab: „Ich schaff es nicht mehr, lieber Papa.
„Der allzeit Unzeitgemäße“
Botho Strauß, am 2. Dezember 80 geworden, hat mit „Das Schattengetuschel“ einen Roman vorgelegt, der aus einer Vielzahl an Gedankensplittern und extrem kurzen Geschichten besteht.
