Kann das Konzept der „sieben Todsünden“ auch heute noch Orientierung bieten, sogar unabhängig von seiner ursprünglichen theologischen Einbettung? Annette Kehnel, Inhaberin des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim, bejaht diese Frage. Sie schreibt zu Beginn ihres neuen Buches, dass sich durch die Darstellung der sieben Todsünden „ein überraschend zeitgemäßes Bild des Menschen“ ergebe – und tritt in dem Rest des Buches den Beweis dieser Behauptung an.
Bausteine einer „Ökologie des Menschen“
Die Historikerin Annette Kehnel versucht das Konzept der sieben Todsünden für die Gegenwart fruchtbar zu machen, offenbart dabei aber theologische Lücken.
