Autonomie steht gegenwärtig hoch im Kurs. Der Mensch, so scheint es, bestimmt heute selbst, wer er ist und was er sein soll. Jeder moralisierende Einwand von außen in Bezug auf seine individuellen Lebenspläne wäre eine Verletzung seiner Selbstbestimmung – und damit seiner Menschenwürde. Dass ein solches Autonomieverständnis in unserer säkularisierten Gesellschaft weit verbreitet ist, ist wenig erstaunlich. Doch mag man sich wundern, dass auch Lehrstuhlinhaber der Katholischen Theologie nicht davor zurückschrecken, selbst Gott dem menschlichen Streben nach Autonomie zu unterwerfen.
Autonomie statt Beliebigkeit
Engelbert Recktenwald verteidigt in seinem neuen Buch Immanuel Kants Autonomiebegriff gegen theologische Fehl- und Umdeutungen.
