Der große Realist Gustave Flaubert (1821–1880) ist ein Sohn der Normandie, jener urkatholischen Region im Nordwesten Frankreichs, und wuchs als Sohn eines Mediziners mit der Erfahrung von Leiden und Sterben auf. Die Familie wohnte, wie es damals üblich war, direkt neben dem Krankenhaus, das der Vater als Chefarzt leitete. Ein Jurastudium gab er bald auf, um sich nach dem Tod des Vaters bei der Mutter einzumieten, wo er ein Leben als frühverrenteter Literat führte. Seine Heimatregion, die auch eine Rolle in Flauberts wichtigstem Roman spielt, verließ er nur noch selten. „Madame Bovary“, 1856 herausgekommen, gilt als Programmwerk des naturalistischen Romans. Zunächst vom Staat wegen Verstoßes gegen die guten ...
Als Gustave Flaubert den Vatikan erzürnte
Mit dem Jahrhundertroman „Madame Bovary“ begründete der französische Schriftsteller den Naturalismus – und landete auf dem vatikanischen Index.
