In der Schule war er schlecht, als Fremdenlegionär in Afrika gescheitert, als er aber erfuhr, dass der Krieg ausgebrochen sei, wusste Ernst Jünger sofort, was zu tun sei: Wie viele tausend andere meldete sich der 19-jährige Chemiker-Sohn als Freiwilliger. Mit dem Notabitur in der Tasche absolvierte er von Oktober bis Dezember 1914 seine militärische Grundausbildung, dann begann seine atemberaubende Militärkarriere, deren Anfang und Begleitumstände er mit kühlem Blick und präzisen Worten in seinem literarischen Tagebuch-Werk, „In Stahlgewittern“, beschrieben hat. Dort heißt es: „Wir hatten Hörsäle, Schulbänke und Werktische verlassen und waren zu einem großen, begeisterten Körper zusammengeschmolzen.
Krieg im Namen der Kultur
Bis heute verbindet man mit dem Ersten Weltkrieg die Schützengräben und Materialschlachten. Mit Recht. Aber: auch die Schriftsteller und Dichter waren in die Kämpfe verwickelt. Viele dienten und starben an der militärischen Front, einige feuerten ihre Begeisterung über den Konflikt lieber aus dem sicheren Hinterhalt des Schreibtischs ab. Im dritten Teil der „Tagespost“-Serie zum Ersten Weltkrieg geht es um die Heroen des Wortes. Von Stefan Meetschen