Mein Neffe – er galt lange als das Sorgenkind, der Familie, ist aber auch begabter als wir alle zusammen – wirkte wie ausgewechselt. Es war bei einem Familienfest vor mehr als einem Jahr. Ohne auch nur ein Wort mit ihm gewechselt zu haben, war offenbar, dass irgendwas anders war. Es war, als ob ein Licht von ihm ausging, er strahlte serenitas, olympische Gelassenheit, aus. „Was ist los mit dir?“, wollte ich wissen. „Was immer du genommen hast, ich will auch was davon abhaben!“, sagte ich kokett.
Im Verzeihen liegt die Kraft
Man kann Wertschätzung nicht erzwingen. Schon gar nicht von Menschen, mit denen man im Zwist liegt. Da heißt es dann um des eigenen Seelenfriendens willen, loszulassen und seinen Frieden zu schließen.
