Geschichtspolitik besitzt im Rahmen der politischen Bildung und der Identität durchaus eine Bedeutung, hilft bei der Beantwortung der Frage, woher wir kommen und wohin wir gehen, Größe und Schuld, Gelingen und Versagen zu begreifen. Doch Geschichtspolitik benötigt das Widerlager historischer Forschung. Werden aber, wie gegenwärtig zu beobachten ist, ideologische Ziel zur Prämisse der historischen Forschung, will Geschichtswissenschaft im Kampf für „das Gute“ mittun, will sie selbst Akteur und Aktivist sein, verabschiedet sie sich von ihrer Wissenschaftlichkeit.
Ideologische Ziele werden zur Prämisse historischer Forschung
Der Marburger Geschichtsprofessor Eckard Conze sorgt mit seinem Buch über das Deutsche Kaiserreich für Verwirrung – bahnt sich ein neuer „Historikerstreit“ an?
