Die Obstbäume des großen Grasgartens hatten sich den ganzen Vormittag nicht geregt, so still war die schwere und warme Luft. Ab und zu löste sich ein Apfel, streifte bei seinem Fall die Zweige, dass ein Schauder durch das vergilbte und gelichtete Laub fuhr, dann klatschte er in den welken Rasen und rollte noch ein Stück fort, ehe er zur Ruhe kam.“ Eine Szene wie außerhalb der Zeit in einer schwerelosen Welt. Es ist der erste Satz aus dem heute beinahe vergessenen Roman „Schwarze Weide“ (1933) des niederschlesischen Schriftstellers Horst Lange, der von der Stimmung seiner Landschaft mit ihren Mooren und dunklen Gehöften geprägt war. Diese Stimmung hat auch den Maler Neo Rauch beeindruckt.
Feuilleton
Hier gibt es keinen festen Grund
Opulenter Bildband deutet das jüngere Werk von Neo Rauch. Von Alexander Riebel