Herr Professor Börsch-Supan, Sie werden bald 90 Jahre alt, wie geht es Ihnen? Ich bin immer noch Museumsmann, obwohl ich schon seit 1995 pensioniert bin. Meine Aufgabe ist es nach wie vor, die interessierte, bildungsfähige Öffentlichkeit an die Kunst heranzuführen und nicht nur für ein Fachpublikum zu schreiben. Letzteres ist am Ende auch nur der eigenen Karriere förderlich. Sie publizieren weiterhin, vor allem zum Werk von Caspar David Friedrich. Ich hatte schon früh eine Gegnerschaft mit Blick auf den Maler, weil ich immer argumentierte, man muss sich in die Zeit hineinversetzen, in der Friedrich lebte. Das entsprach eben nicht der Tendenz, ihn zu einem Vorläufer der Moderne zu machen. Aber er war tief im 18. Jahrhundert ...
Kunst- und Kulturbetrieb
Helmut Börsch-Supan über sein Leben und seine Maler
Warum geht Kunst zugrunde und wieso verschwindet sie? Der renommierte Kunsthistoriker Helmut Börsch-Supan über sein Leben, seine Maler und Berliner Sümpfe.