Propheten treten in der Regel dann auf, wenn die Not am größten ist. Die alttestamentlichen Schriften legen davon beeindruckende Zeugnisse ab. Amos prangerte mit kaum zu überbietenden Worten die Untaten der reichen Zeitgenossen an, die nicht einmal davor zurückschreckten, den ärmeren Mitmenschen die Schuhsohlen wegzunehmen, um sich auf diese Weise zu bereichern. Der prophetische Rufer tritt als Bote Gottes auf, dessen Verdammungsurteil die Ungerechten unbarmherzig trifft. Häufig ist auch die genuine Gestalt Jesu von Nazareth in diese Traditionslinie einbezogen worden.
Feuilleton
Greta & Co
Propheten und Pseudopropheten halten die Menschheit seit Jahrhunderten moralisch auf Trab. Sie drohen und warnen und fordern auf zur Umkehr. Gerade bei den Warnern, in deren Droh- und Weltbild Gott keine Rolle spielt, ist Skepsis geboten – und ein nüchterner Blick auf die wissenschaftlichen Zahlen und Fakten. Von Felix Dirsch