Lieber Herr von Stuckrad-Barre, das große Gähnen packte mich. Dies war meine erste Reaktion, nachdem ich Ihr Zitat, in dem Sie sich abfällig gegenüber Religionen äußern, auf der Facebook-Seite von ZDFkultur gelesen hatte. „Wieder so einer, der plumpe Religionskritik mit Einfallsreichtum und Extravaganz verwechselt.“ Mein zweiter Gedanke war: Wer ist dieser Benjamin von Stuckrad-Barre? Das Internet bezeichnet Sie als Ex-Popliterat, als Sohn protestantischer Öko-Pastoren. Man erfährt, dass Sie einst das Enfant Terrible der Literaturszene waren und dass Sie Bulimie und Drogensucht überstanden haben. „Traurig ist es, wenn erwachsene Menschen in den pubertären und einseitigen Denkmustern steckenbleiben“ Ihrer ...
Würzburg
Gegen Religion zu holzen ist billig, aber keine Rebellion
Meinen unreligiöse Menschen, billiges Religionsbashing sei Ausdruck einer „Überlegenheit“ gegenüber religiösen Menschen? Der Eindruck drängt sich auf, wenn man eine Äußerung einer einstigen Ikone des Literaturbetriebs, Benjamin von Stuckrad-Barre, betrachtet. Sein Einwurf liefert den Impuls zu einer Antwort an den Ex-Popliteraten. In dem offenen Brief geht es um vermeintliche Schwäche, segensreich begabte Katholiken und das Geheimnis Gottes.