Als Reinhold Messner vor 80 Jahren in Brixen in Südtirol geboren wurde, da war die Welt eine andere. Und speziell seine Welt, die der Berge, erschien den Zeitgenossen als ein unantastbares Gebiet von Größe und Erhabenheit göttlicher Schöpfung. Die agrarisch bestimmten Menschen in den Alpen lebten bis ins 20. Jahrhundert in demütiger Ehrfurcht vor den Mächten der Natur. Was auf der einen Seite sicher als ein gewisses Ausgeliefertsein gegenüber der göttlichen Allmacht empfunden werden mochte, bedeutete auf der anderen Seite auch Schutz und Geborgenheit in der Allgegenwart Gottes. Der ein gutes halbes Jahrhundert vor Messner im Grödnertal geborene Ladiner Luis Trenker markiert eine weiter voraufgegangene Epoche des Wandels.
„Für mich gibt es da draußen keinen Gott“
Im katholischen Südtirol aufgewachsen, verortet Reinhold Messner die entscheidende Kraft im Menschen selbst. Die „Tagespost" traf die Bergsteiger-Legende zum Gespräch.
