Bitte schalten Sie für die folgenden 15 Minuten Ihr Smartphone aus oder wenigstens in den Flugmodus. Sie werden bald verstehen, warum. Sicher haben Sie schon Ähnliches erlebt: Man wartet am Bahnsteig auf den Zug, ein paar Meter weiter eine junge Frau mit Kinderwagen. Sie spricht allerdings kein Wort mit ihrem etwa Einjährigen, der genüsslich an seinem Schnuller nuckelt, sieht ihn auch nicht an, sondern ist auf das Smartphone in ihrer Hand konzentriert. Nach einigen Minuten fällt dem Kind der Schnuller aus dem Mund, es beginnt zu weinen. Die Mutter hebt den Schnuller auf, putzt ihn oberflächlich ab und gibt ihn dem Kind zurück – ohne das Baby auch nur einen Augenblick lang anzusehen oder ein Wort an es zu richten. Ihre Augen ruhen weiter auf dem Smartphone. Man pirscht sich von hinten heran, um zu sehen, welche Dringlichkeiten da abgearbeitet werden. Große Enttäuschung: Sie ist auf Facebook.
Szenenwechsel: Wir sitzen in einem gemütlichen Restaurant beim familiären Mittagessen. Ein junges, hübsches Paar setzt sich an den Nebentisch. Schnell wählen sie ein Gericht, bestellen und – nein, keinerlei romantische Geste, kein verliebter Wortwechsel – beide greifen synchron zu ihren Smartphones und versinken ganz darin, bis der Kellner mit dem fertigen Essen stört. Auch während des Essens blicken sie fast immer auf das Gerät. Teller, Messer und Gabel widmen sie gerade so viel Aufmerksamkeit wie für unfallfreie Nahrungszufuhr nötig ist.
Das Smartphone ist Unfallursache Nummer Eins
Sind wir alle „Smombies“? Dieses Kunstwort, gebildet aus den Begriffen Smartphone und Zombie, wurde 2015 von einer Jury des Langenscheidt-Verlags zum „Jugendwort des Jahres“ gekürt und ist als solches ein Beleg dafür, dass der Zusammenhang zwischen unserem liebsten Endgerät und willenloser Seelenlosigkeit irgendwie identifiziert wurde. Züge und Straßenbahnen sind voller Smombies. Und leider auch unsere Straßen: Das Smartphone hat Alkohol und Raserei bereits als Unfallursache Nummer Eins abgelöst.
Das omnipräsente Smartphone ist nur der aktuelle Gipfelpunkt einer sich immer weiter beschleunigenden Entwicklung, die vor 30 Jahren begann, als das Internet öffentlich zugänglich wurde. Ein Ende des technischen wie gesellschaftlichen Wandels ist nicht abzusehen. Ob im Café oder im Zug: Die Mehrheit starrt auf Laptop, Tablet oder Smartphone. Wer da meint, er sei von arbeitswütigen Top-Managern umgeben, die gerade das Bruttoinlandsprodukt durch die Decke jagen, wage einen flüchtigen Blick auf die Bildschirme: Facebook, Tinder, Twitter, Youtube, Amazon, Netflix …
Das Internet macht Kinder und Jugendliche krank
Zu den Warnern gehört seit Jahren der Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer, Leiter der psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm. In seinem Bestseller „Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“ warnte er bereits 2012: „Es besteht die Gefahr, dass durch den massiven Einzug digitaler Medien in Kindergärten und Schulen die Lesekompetenz der Kinder nicht optimal gefördert wird.“ Neues Suchtverhalten mache sich breit: „Komplexe Spiele mit vielen anderen Spielern und einer Zufallskomponente … haben nicht selten katastrophale Auswirkungen auf das Leben der Spieler: Sie vernachlässigen sich und ihre täglichen Pflichten völlig, verwahrlosen und spielen bis zu 18 Stunden täglich.“
Digitale Medien machen laut Spitzer nicht nur süchtig und rauben uns Schlaf: „Sie schaden dem Gedächtnis, nehmen uns geistige Arbeit ab und sind deswegen zur Förderung des Lernens im Bildungsbereich grundsätzlich ungeeignet. Im Hinblick auf unseren Geist und unseren Umgang miteinander haben sie keine positiven Wirkungen, sondern vielmehr zahlreiche Nebenwirkungen: Im Internet wird mehr gelogen und betrogen als in der realen Welt.“ Damit meint der Psychiater nicht nur die Politik, durch Fake-News manipulierte Wahlen und Referenden, sondern Betrüger, Hochstapler, Gauner und Verleumder.
"Die Internet- und Computerspielsucht sind
in unserer Gesellschaft angekommen und
werden unser Gesundheitssystem in
Zukunft noch ausgiebig beschäftigen"
Manfred Spitzer, Psychiater und Hirnforscher
Im Internet werde „schlechter gesucht, oberflächlicher gedacht und deutlich schlechter gelernt“ als in der realen Welt. Mit seinem Buch „Cyberkrank!“ legte Spitzer 2015 nach: Durch Tablets, Smartphones und Laptops in Kindergärten und Schulen werde die Entstehung von Sucht im Kindes- und Jugendalter gefördert. „Computerspiele sind so programmiert, dass sie Sucht erzeugen.“ Das betrifft nicht nur Jugendliche, wie Arbeitgeber bestätigen können. „Die Internet- und Computerspielsucht sind in unserer Gesellschaft angekommen und werden unser Gesundheitssystem in Zukunft noch ausgiebig beschäftigen“, fürchtet Spitzer.
Den Einsatz von Tablets für Kleinkinder nennt er „einen massiven Anschlag auf die Kindheit durch die Einschränkung der Sinne und der körperlichen Bewegung“. Während Digitalisierung in der deutschsprachigen Bildungspolitik noch als Zauberwort zur Zukunft gilt, hat man in Paris umgedacht: 2018 beschloss die Französische Nationalversammlung ein Verbot für Mobiltelefone und Tablets an Schulen, nicht nur wegen Mobbing mittels Handyaufnahmen, sondern weil diese Geräte die Konzentration auf das Schulische behinderten.
Sinken die Schulleistungen mit dem Einsatz von Smartphone & Co.?
Britische und amerikanische Studien behaupten, dass Schulleistungen und Noten sinken, wenn die Dichte von Smartphones & Co. an Schulen steigt. Südkorea, das Land mit der weltweit besten digitalen Infrastruktur und höchsten Smartphone-Dichte, hat damit begonnen, die Smartphone-Nutzung für Jugendliche und Kinder gesetzlich einzuschränken. Man fand heraus, dass fast ein Drittel der 10- bis 19-Jährigen Smartphone-Suchtverhalten zeigt. Immerhin sind Südkoreas Jugendliche pro Tag eineinhalb Stunden länger mit dem Smartphone beschäftigt als gleichaltrige Amerikaner.
Laut einer britischen Studie haben Mädchen, die mit 13 Jahren täglich drei Stunden auf Facebook sind, mit 18 Jahren die doppelte Wahrscheinlichkeit, an Depressionen zu erkranken. Internationale Studien zum Zusammenhang von Smartphone-Nutzung und Depression gibt es zuhauf. Viele von ihnen zeigen, dass Smartphone-Sucht zu Schlafstörungen, Angst und Depressionen führen kann. Das „American Journal of Preventive Medicine“ publizierte 2017 eine Studie über den Zusammenhang von Einsamkeit und Nutzung sozialer Online-Medien. Fazit: Jene, die soziale Online-Medien häufiger nutzen, fühlten sich einsamer.
Die Angst, vom eigenen Smartphone getrennt zu sein, hat einen Namen
„Nomophobie“ nennen Psychiater die Angst, vom eigenen Smartphone getrennt und nicht mobil im Internet zu sein. Die Angst, etwas zu versäumen (Wissenschaftler sprechen von „fear of missing out“), nicht zeitgerecht zu reagieren, den Anschluss an wichtige soziale Gruppen zu verlieren oder gar Mobbing ausgesetzt zu werden, führt zu Konzentrations- und Schlafstörungen, denn ein Teil unserer Aufmerksamkeit gilt stets dem Smartphone. Auch Erwachsene können sich so eine Aufmerksamkeitsstörung antrainieren.
Gravierender sind die Folgen für Heranwachsende. In seinem aktuellen Bestseller „Die Smartphone-Epidemie“ schreibt Manfred Spitzer: „Nach dem gegenwärtigen Stand unseres Wissens schadet digitale Informationstechnik bei unkritischer Verwendung der körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Entwicklung junger Menschen und damit deren Gesundheit nachweislich.“ Als Beleg führt er eine Studie mit mehr als 130 000 Schülern an 90 Schulen in London an. Ergebnis: „Verschenkt man iPhones oder lässt man Schüler ihr Smartphone in den Unterricht mitbringen, nimmt das Lernen ab; verbietet man Smartphones, nimmt das Lernen zu.“ Am meisten schade die Digitalisierung schwachen Schülern.
"Das Geschäftsmodell großer Internetfirmen
wie YouTube, Facebook, Twitter führt [...]
weltweit zu mehr Radikalität, Falschheit,
Ausspionieren von Privatheit und Manipulation"
Manfred Spitzer
Zu den „Schäden, die das Smartphone bringt“ reiht Spitzer den Anstieg der Kurzsichtigkeit in Südkorea auf über 90 Prozent bei den Unter-20-Jährigen und die Verdopplung der Selbstmordrate US-amerikanischer Mädchen binnen sieben Jahren. Das Smartphone führe zum Verlust von Empathie und Grundvertrauen in der Gesellschaft, Youtube zur Radikalisierung (wegen des radikalisierenden Empfehlungs-Algorithmus), Twitter zur Desinformation (weil falsche Nachrichten schneller und weiter verbreitet werden als wahre), Facebook bedrohe die Demokratie (weil Wahlen mit der Absicht zur Manipulation beeinflusst werden). Spitzer schreibt: „Das Geschäftsmodell großer Internetfirmen wie YouTube, Facebook, Twitter und vieler anderer mehr führt – ohne dass dies irgendjemand will – systematisch und automatisch weltweit zu mehr Radikalität, Falschheit, Ausspionieren von Privatheit und Manipulation.“
Der Philosoph Christoph Türcke bestätigt in seinem Buch „Digitale Gefolgschaft“ die Wirklichkeit verzerrende Funktion des Internet: „Sobald das Persönlichkeitsprofil Züge einer Weltsicht anzunehmen beginnt – und dazu genügen relativ wenige Klicks –, bedient jede weitere Google-Suche diese Weltsicht… Die maximale Nutzerfreundlichkeit für alle läuft auf maximale Bedienung der Eitelkeit eines jeden hinaus.“ Dadurch entstünden Filterblasen, „eine digital erzeugte Eigenwelt, deren Insassen in ihren Wunschbildern befangen sind wie ein Narziß in seinem Spiegelbild“.
Privatsphäre in Gefahr
Türcke sieht die Privatsphäre in Gefahr: „Da sind etwa all die Kinder und Halbwüchsigen, die permanent Bilder und Nachrichten von sich posten, ohne ermessen zu können, wie sehr sie sich damit kompromittieren. Jedes Nacktfoto, jedes persönliche Geständnis, jede unbedachte Äußerung über Dritte: was immer ins Netz gerät, kann im Nu unbegrenzt oft vervielfältigt und gegen den Urheber verwendet werden, ihn persönlich unmöglich machen, seine sozialen Beziehungen zerrütten, die berufliche Laufbahn versperren – und ist nie wieder aus dem Netz entfernbar.“
Hoffen viele, durch das globale Netz werde die Menschheit zu einer einzigen Großfamilie, fürchtet Türcke fatale Folgen: „Auszehrung des Rechtsstaats, die Auflösung der Öffentlichkeit, Fragmentierung des Internets, Bildung suchtbasierter digitaler Gefolgschaften, Hacker- und Terrorangriffe oder der exponentiell wachsende Schadstoffausstoß von Big-Data-Farmen.“ Sein Schreckensszenario: „Nicht ein transhumaner Zustand droht, sondern ein subhumaner, nicht totale Algorithmenherrschaft, sondern ein algorithmenbasierter Machtkampf von rivalisierenden Plattformen, Stammesfürsten und Warlords in einem sozialen Dickicht aus digitalen und physischen Stammes-, Clan- und Sippengebilden.“
Pessimismus als Ideologie technischer Analphabeten
Der 25 Jahre junge Unternehmer und Organisator einer Start-up-Challenge, Samuel Koch, sieht das alles ganz anders. In seinem bewusst provokativ formulierten Buch „Die Welt, die ihr nicht mehr versteht“, das in dieser Woche erscheint, schreibt er: „Ihr haltet uns für demotiviert, leistungsfeindlich, politisch uninteressiert und auf unsere Handy fixiert. Die Wahrheit ist, dass wir nur demotiviert sind, uns in eurer Welt mit euren Maßstäben messen zu lassen.“ Der älteren Generation wirft er vor, den Fortschritt abschaffen zu wollen: „Ihr habt euren technischen Analphabetismus und den Zukunftspessimismus zu den geheimen Ideologien eurer alten Tage gemacht.“
An Stillstand glaubt Koch nicht: „In Zukunft werden wir mit unserem Spiegel über unser Aussehen, mit sozialen Robotern über unsere Geheimnisse und mit unseren Häusern wie mit Bediensteten sprechen … Pflege-, Unterhaltungs- und Streichelroboter werden womöglich das Beste sein, das ihr von uns erwarten könnt.“ Was Spitzer und andere als Tragödie beschreiben, sieht Koch als Herausforderung. Suchtverhalten etwa: Das Internet berge auch Gefahren, es gebe „eine Sucht nach ständiger Onlinepräsenz, aber das ist okay“. Das gehöre zu den Herausforderungen, die wir zu bewältigen haben. „Wir stellen fest, dass wir in so eine Abhängigkeit geraten können, und dass wir dann etwas dagegen tun müssen. Immerhin hat diese Form der Abhängigkeit im Vergleich zu Drogensucht, Alkoholsucht, Spielsucht oder Einkaufssucht wenigstens eine soziale Komponente.“
Das Internet leuchtet die Abgründe der Menschheit aus
Er beobachte, dass Handys und soziale Medien sogar positive Auswirkungen auf unsere Interaktionen hätten. Dass das Internet auch ein großer Rotlichtbezirk und rechtsfreier Raum ist, hat Koch nicht übersehen. Er relativiert jedoch die These, das Internet habe „die Menschen versaut“: Die Menschen „waren schon immer versaut und jetzt haben wir zum ersten Mal einen ziemlich kompletten Überblick, wie sehr“. Das Internet leuchte die Abgründe der Menschheit bis auf ihren Grund aus – und das sei gut, denn „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung“. Dank Internet mache die Gesellschaft einen Läuterungsprozess durch: „Denn dass das Internet die dunklen Seiten einer Gesellschaft zum Vorschein bringt, zwingt sie, daran zu arbeiten.“
Der Handel mit persönlichen Daten bringt den dynamischen Jungunternehmer nicht um den Schlaf: „In unserer Welt gibt es kein Verstecken mehr. Wir lernen, damit zu leben, dass unser Einkaufs- und Freizeitverhalten, unsere beruflichen Aktivitäten, unsere Kontakte und Beziehungen und sogar unser körperlicher Zustand und unsere Einstellungen zu politischen, religiösen oder ökologischen Fragen aufgrund unserer digitalen Spuren nachvollziehbar sind. Wenn wir schlimme Dinge tun, stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie ans Licht kommen, sondern wann sie ans Licht kommen.“ Seinesgleichen frage nicht mehr, „warum bei Facebook 200 00 Menschen arbeiten, wo doch 50 reichen würden, um die Technik zu warten. Wir wissen, dass die anderen 19 950 unsere Daten analysieren und verkaufen.“ Der Internet-User zahle nun einmal nicht mit Geld, sondern mit seinen Daten.
"Vielleicht gibt es bald eine App,
die das Wissen der Konzerne
über uns einholt, es zusammenfasst
und leicht lesbar aufbereitet"
Jungunternehmer Samuel Koch
Dass diese politisch missbraucht werden, ist dann nur eine weitere Herausforderung: „Der technische Fortschritt gibt Diktatoren einerseits bessere Möglichkeiten zur Überwachung und Unterdrückung, doch am Ende werden sich die sich ebenfalls weiterentwickelnden Möglichkeiten der Bevölkerungen, Diktaturen abzuschaffen, durchsetzen.“ Bitcoin etwa nehme dem Staat viel Macht. Und: „Vielleicht gibt es bald eine App, die das Wissen der Konzerne über uns einholt, es zusammenfasst und leicht lesbar aufbereitet.“ Das Internet sei „zu jung, um sich bereits einem Regelwerk unterworfen zu haben, das die Würde, die Privatsphäre und alle anderen Rechte des Einzelnen hinlänglich schützt, ohne die digitale Freiheit einzuschränken. Es spricht aber nichts dagegen, in diesen Prozess einzutreten“.
Im „Tagespost“-Interview fordert Samuel Koch Regulierungen seitens der Politik: Er könne sich „globale gesetzliche Bestimmungen in Bezug auf den Schutz von Daten“ vorstellen. „Wir dürfen uns keiner Illusion hingeben: Daten sind wertvoller als Gold. Es braucht mehr Aufklärung darüber und die explizite Zustimmung der Konsumenten.“ Viele Menschen hätten keine Ahnung, was die Spielregeln des digitalen Marktes sind. „Nichts ist kostenlos: Deine Daten sind der Einsatz. Schützen können wir die Privatsphäre, indem wir als Konsumenten mehr Schutz seitens der Plattformen fordern und auf neue unabhängige Technologen setzen.“
Eine Frage der richtigen Erziehung und des Vorbilds?
Dem Appell von Spitzer, Smartphones aus den Schulen zu verbannen, widerspricht der Jungunternehmer: „Alles eine Frage der richtigen Erziehung und des Vorbildes. Ich sehe so viele kreative Leute, die mit digitalen Medien fantastische Dinge machen!“, meint Koch zur „Tagespost“. In seinem Buch kritisiert er Politiker, die die Entwicklung von Utopien „den durchaus genialen, oft aber egozentrischen Machern des Silicon Valley“ überlassen, die er als „Turbokapitalisten mit jobbedingten Allmachtsphantasien“ sieht. Er ortet aber auch Schwächen der eigenen, digitalen Generation: etwa Mangel an Geduld, Arbeitsethik und Konzentrationsfähigkeit. „Es gibt keinen Feed, der sich mit Plackerei, Fehlern, Niederlagen und Durchhalten befasst. Es sieht immer so aus, als wäre der Erfolg allen in den Schoß gefallen.“ Und: „In unserer digitalen Welt ist es auch schwierig, echtes Selbstbewusstsein aufzubauen. Wir kreieren unser digitales Ich nach unseren eigenen Vorstellungen.“
Herausfordernde Zeiten kommen da digital auf uns zu. Zumindest darin sind sich Internet-Kritiker und digitale Optimisten einig. In einer Studie des „Pew-Research Center“ in Washington vom 29.2.2012 heißt es: „Im Jahr 2020 werden die Gehirne von Multitasking betreibenden Teenagern und jungen Erwachsenen anders verdrahtet sein als die Gehirne der Menschen über 35 Jahren, und dies wird insgesamt positive Auswirkungen haben.“ Google, Facebook & Co. werden mit dieser optimistischen Prognose sicher zufrieden sein.