Eigentlich verbindet man mit der Automarke „Audi“ moderne, unkomplizierte Autos. Nun könnte der/die Autobauer*in aus Ingolstadt zum Inbegriff eines sprachlichen Kulturkampfes werden. Ein Audi-Mitarbeiter bzw. Mitarbeitender hat nämlich, wie die BILD-Zeitung berichtet, Klage gegen die 2021 Unternehmens-intern eingeführten „gendergerechten“ Sprach-Richtlinien eingereicht.
Der promovierte Audi-Angestellte (sic!) möchte nicht länger als „Audianer_innen“ angesprochen werden. Was für die Unternehmensleitung offenbar als Fortschritt durch Vielfalt verstanden wird, fasst der Mann als Gefahr für den „Schutz der geschlechtlichen Identität“ auf. Als Beleg dienen dabei Wörter wie Ärzt_in“ oder „Anwält_in“, in denen der männliche Wortstamm verschwunden ist.
Puh, liebes „Audi“-Team, was werdet ihr jetzt machen? Schon der französische Meister der Dekonstruktion Jacques Derrida wusste ja: „Der Sinn muss warten, bis er benannt oder beschrieben wird, um sich selbst bewohnen zu können und um das zu werden, was er ... ist: der Sinn.“
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