Ein Telefonanruf bei der Polizei eröffnet die sechsteilige dänische Netflix-Miniserie „Das Reservat“: Eine junge Frau bittet auf Englisch um Hilfe. Dann verstummt sie. Mit der Miniserie gelingt der dänischen Serienschöpferin Ingeborg Topsøe ein packendes und gesellschaftlich relevantes Krimidrama. Vordergründig geht es um das Verschwinden eines philippinischen Au-pair-Mädchens, doch die Serie entlarvt Schritt für Schritt die moralischen Leerstellen einer vermeintlich aufgeklärten Elitegesellschaft – ganz im Stil der neuen sozialkritischen Noir-Welle, wie sie etwa durch die Serie „Adolescence“ angestoßen wurde.
Ein Blick in den Abgrund der Wohlstandsgesellschaft
Die dänische Netflix-Serie „Das Reservat“ seziert ein ganzes Gesellschaftssystem. Hinter dem Thrill verbirgt sich eine scharfe Anklage gegen Machtmissbrauch.
