François Fénelon (1651-1715) lebte im Zeitalter der Gegenreformation, das noch an die Aufhebung der Kirchenspaltung glaubte. Er war ergriffen von jener mystischen Renaissance, die aus dem katholischen Spanien kommend auch den reformierten Prediger Gerhard Tersteegen und den deutschen Pietismus beeinflusste. Sein Erziehungsroman „Die Abenteuer des Telemach“ (1699) gehörte zu den prägenden Lektüreerfahrungen des jungen Goethe. Jean Paul übernahm von Fénelon den Begriff der reinen Gottesliebe („amour pur“), und Matthias Claudius übersetzte seine religiösen Schriften in drei Bänden.
Gottesliebe und Hierarchie
Umkehr statt Zwang
Wenn Frauen sich in das Lehramt einmischen: François Fénelon und Madame Guyon.