Es gibt Dichter, die schreiben Verse und es gibt Rainer Maria Rilke – der betet mit Sprache. Nicht im liturgischen Sinn, nicht im Duktus der Katechese, sondern als einer, der das Absolute tastend umkreist. Rilke ist der stille Gottsucher unter den Dichtern der Moderne, ein Priester ohne Altar, ein Mystiker der Worte, dem der Himmel nicht fern war, sondern übervoll – so übervoll, dass er davon sprachlos wurde.
Rilke und das religiöse Vibrieren der Welt
Der 150. Geburtstag des Dichters Rainer Maria Rilke erinnert uns daran, dass Sprache heilig sein kann. Und dass Dichtung nicht nur Dekoration ist, sondern Gebet.
