Scharfe Vorwürfe und Kritik aus antisemitischer Motivation kann eine israelische Regierung leicht beiseite wischen, ja sogar zur Bestätigung ihres Kurses nutzen. Was aber, wenn Vorwürfe und Kritik aus einer zionistischen Richtung kommen, also auf Basis der Vision, dass Israel „der Zufluchtsort für die in der Diaspora verfolgten und diskriminierten Juden zu sein“ hat? Was, wenn ein in Jerusalem geborener, lebender und lehrender jüdischer Historiker der aktuellen israelischen Regierung von Benjamin (genannt „Bibi“) Netanjahu vorwirft, „mit rechtsextremen Ministern und einem fundamentalistisch-rassistischen Programm“ zu agieren und gerade darum eine Mitschuld an der Katastrophe des 7. Oktober zu tragen?
Israels Verheißung und das Versagen seiner Regierung
Der israelische Zeithistoriker Moshe Zimmermann setzt die Regierung von Benjamin Netanjahu auf die Anklagebank der Geschichte. Sie habe die falschen Prioritäten gesetzt und die Katastrophe des 7. Oktober 2023 ermöglicht.
