Selbst die absurdeste Zukunfts-Science-Fiction ist eine Projektion ihrer Entstehungszeit. Auch rückwärts betrachtend projizieren wir den Geist der Zeit. Romane von gestern, Theaterstücke der Antike, Kompositionen ferner Epochen: wenden wir uns Ihnen zu, entstehen sie wieder neu. Äußere und innere Bedrohungen bewegen uns dabei am nachhaltigsten. Die Menschheits-Dramen der Antike sind uns geläufig, die Komödien kaum. Es scheint, dass bis heute vor allem dystopische Fantasien und Endzeitszenarien die Künste prägen und unser Interesse wecken. In 3.000 Jahren abendländischer Kunst gab es wohl immer diese heiß geliebte Lust am Untergang, dieses Schwelgen in ahnungsvoll-düsteren Zukunftsprognosen. Das Nachdenken darüber ist breit ...
Ein bisschen Weltschmerz
Nicht nur in der realen Welt, sondern auch in Kunst, Musik oder auf den Brettern, die die Welt bedeuten, heißt es: Überall Krise, überall Weltuntergang. Doch wie „schön“ gerät das ästhetisierte Scheitern in der Gegenwartskultur? Beobachtungen von Hamburg über Bayreuth bis Salzburg.
