„Was für ein Ort! Was für ein Unrecht!“ Dem Bundespräsidenten war das Entsetzen anzumerken, als er vergangene Woche im einstigen DDR-Frauengefängnis Hoheneck eine neue Gedenkstätte eröffnete. Ehemalige Inhaftierte hatten ihn zuvor durch den Zellenbau geführt. Hoheneck war die zentrale Strafvollzugseinrichtung für Frauen in der DDR. Gemeinsam mit Kriminellen saßen hier rund 8.000 Frauen ein, die allein aus politischen Gründen verurteilt worden waren: Kritikerinnen der SED-Diktatur, festgenommene Flüchtlinge, Ausreiseantragstellerinnen, an denen die Behörden ein Exempel statuierten. Mehr als 30 Jahre hat es gedauert, bis aus dem berüchtigten Gefängnis eine Gedenkstätte wurde.
Die vergessenen Opfer der SED-Diktatur
30 Jahre nach der Wende ist das DDR-Frauengefängnis Hoheneck Gedenkstätte geworden. Ein seltener Glücksfall, meint Hubertus Knabe.
