Es muss wohl in blasphemischen Akten ein eigentümlicher Lustgewinn stecken. Erniedrigung des Höchsten scheint als Handlungsmotivierung im Wesen des Menschen verankert zu sein. Es gibt nicht nur, nach Darwin, eine Evolutionsrichtung zur Durchsetzung der immer besser Ausgestatteten, sondern ebenso einen merkwürdigen Zug in den Sumpf. Das Höchste beleidigt nämlich durch seine bloße Existenz die Durchschnittlichkeit und erst recht die Unterdurchschnittlichen – wenn man sich dann zur Verehrung nicht mehr entschließen kann, muss man kreuzigen. In vielen steckt ein kleiner Primat Die Ordnung der Werte in einem beliebigen Bereich, womöglich in allen, muss nun ins Gegenteil verkehrt werden. Je kostbarer das Oben, umso brennender der ...
Die Sache mit der Blasphemie
Heiligkeit sieht nur von unten wie etwas aus, das es zu verunglimpfen gilt. Weswegen die selbsternannten Tabubrecher immer genau das Gegenteil von dem erreichten, was sie beabsichtigten.
