Der Fall meiner jungen Kollegin vom Bayerischen Rundfunk, Julia Ruhs, würde mich erstaunen, wenn ich es nicht besser wüsste. Die junge Frau hat eine Meinung, wie sie Millionen Deutsche auch vertreten. Sie ist zum Beispiel der Meinung, dass das Gendern blöd ist und der ganze woke Schnickschnack völlig daneben. Wenn sie offen ausspricht, dass sie mit illegaler Migration nach Deutschland ein Problem hat, dann ist das eigentlich nicht mutig, sondern ganz normal. Denn mehr als die Hälfte der Deutschen denkt genauso. Sie sagt also, was ist – und nicht, was sein soll, so wie das Jan Fleischhauer und ich in unserem Podcast für die „Tagespost“ auch tun. Eigentlich die normalste Sache der Welt, oder?
Die Maßstäbe des Sagbaren haben sich verschoben
Die Journalistin Julia Ruhs bekommt die links-grüne Meinungsmacht der Öffentlich-Rechtlichen mit voller Wucht zu spüren, schreibt Siegmund Gottlieb. Doch deren Dominanz beginnt zu bröckeln.
