Bekanntlich ist es nicht leicht, älter zu werden. Das ist heute nicht anders als zur Zeit Maria Theresias, in der Hugo von Hofmannsthal sein Libretto zu Richards Strauss' Oper „Der Rosenkavalier“ (1911) situiert hat. Während ihr Ehemann in den böhmischen Wäldern jagt, vergnügt sich die Feldmarschallin Fürstin Marie Thérèse von Werdenberg in ihrem Wiener Palais mit dem erst 16-Jährigen Octavian von Rofrano. Nach einer stürmischen Liebesnacht kommen ihr nun allerdings Bedenken – nicht wegen des Ehebruchs, über den man diskret hinwegsieht, sondern wegen des deutlichen Altersunterschieds.
Die Marschallin und der liebe Gott
„Der Rosenkavalier“: Über die Kunst des Loslassens.
