Ob links oder rechts, ob jung oder alt, in Fragebögen gibt es bei Politikern eine Standardantwort. Wenn Kandidaten für den Bundestag oder die Länderparlamente darüber Auskunft geben sollen, warum sie denn überhaupt antreten, sagen sie in monotoner Regelmäßigkeit: „Ich will etwas gestalten.“ In den Ohren des Bürgers klingt das positiv. „Der macht etwas“, denkt er. Oder auch: „Das ist ein Macher.“ Hört der Bürger hingegen, ihm werde jetzt gleich etwas über die Bedeutung des Naturrechts erläutert, schaltet er in der Regel ab: zu abstrakt, zu weit weg, ein Glasperlenspiel für Theoretiker, hat nichts mit meinem Leben zu tun.
Die Grenzen der Macht und das „hörende Herz“
Schlag nach bei Benedikt XVI.: Wer wissen will, warum die Frage nach dem Naturrecht gerade heute relevant ist, muss die Rede des Papstes vor dem Deutschen Bundestag lesen. Es geht um den Schutz der „Ökologie des Menschen“.
