Am 2. April 1932 fand in der Münchner Tonhalle, die 1944 durch Bomben zerstört wurde, ein seltsames Konzert statt. Unter der Leitung Siegmund von Hauseggers führten die Münchner Philharmoniker zweimal dieselbe Sinfonie auf: Bruckners Neunte. Vor der Pause erklang erstmals die Originalfassung des Komponisten, nach der Pause die bis dahin allein bekannte Bearbeitung Ferdinand Löwes, die dieser für die Uraufführung 1903 erstellt hatte. Man wolle feststellen, so hieß es in der Ankündigung, ob künftig ganz oder teilweise Bruckners Original wiedergegeben werden solle. Das Publikum sprach sich eindeutig für die Originalfassung aus.
Dem lieben Gott
Schwer zu fassen: Der Komponist Anton Bruckner feiert 200. Geburtstag. Der Katholik zeigte seinen Glauben unverhohlen in der Öffentlichkeit.
