Der Soziologe Tilman Allert hat kürzlich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ eine Interpretation der Messerkriminalität dargelegt. Er sieht in ihr eine der häufigsten Gewaltformen im öffentlichen Raum, den hohen Anteil „junger Männer mit zumeist ungeklärtem asylrechtlichen Status“ unter den Tätern bezweifelt er nicht. Für Allert steckt darin mehr als ein kriminologisches, nämlich ein soziologisches Krisenzeichen, der Hinweis auf veränderte Grundannahmen über das gesellschaftliche Zusammenleben: „Wird der Gebrauchsgegenstand Messer scheinbar alltäglich als Tatwaffe verwendet, aggregiert sich die Wahrnehmung des Ausgeliefertseins zu einer allgemeinen Angst vor der Ausbreitung von Gewalt. Das hat ...
Das Messer: die archaischste Tatwaffe
Wer sich mit dem Persönlichkeitsprofil von Messertätern auseinandersetzt, kommt um bestimmte religionssoziolgische Erkenntnisse nicht herum.
