Als Walter Benjamin (1892-1940) Ende Mai 1921 seinen Freund Gershom Scholem in der Münchener Türkenstraße 98 besuchte, war sein Leben in einer desolaten Situation. Noch immer war er finanziell abhängig von seinem Vater. Mit seiner Frau und gemeinsamem Kind wohnte er im Berliner Elternhaus, zog aus und kam als verlorener Sohn wieder zurück. Ihrem Sohn hatte das junge Ehepaar den Namen des Erzengels Raphael gegeben. Aber Dora und Walter Benjamin ging es wie der unglücklichen Sara in der Tobit-Legende: Über ihrem Bund lag kein Segen. Beide suchten Ablenkung in Affären. Benjamin hatte eine Beziehung zu der Bildhauerin Julia Cohn.
Als Walter Benjamin den „Engel der Geschichte“ fand
Ein Kunstwerk, das bis heute fasziniert: Zur Ausstellung von Paul Klees „Angelus Novus“ in Berlin.
