Bestsellerautorin Juli Zeh, die vor vielen Jahren ein „Kleines Konversationslexikon für Haushunde“ mitverfasste, bekannte unlängst: beim Schreiben ist sie am glücklichsten. Glück, diese Gabe, dieses Ringen, dieser Streit mit und um die Worte, um eine Ästhetik in Perfektion zu entfalten, Sätze wie aus einer Wunderhand zu schaffen, akribisch und voller Sorgfalt, gefaltet wie eine Kathedrale in Worten – kaum ein anderer als Thomas Mann (1875-1955), dessen 150. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, war diese Gabe in die Hände gelegt.
Als Thomas Mann auf den Hund kam
Ausgerechnet bereits mit seiner Erzählung "Herr und Hund" von 1919 signalisierte der spätere Literaturnobelpreisträger, dass er Abschied vom nationalistischen Denken nimmt.
