Von Erich Auerbach wissen wir, dass „die Interpretation des Wirklichen durch literarische Darstellung oder Nachahmung“ lange Jahre im Zentrum sein Nachdenkens gestanden hat. Darauf weist er im Nachwort seiner „Mimesis“ hin. Ein epochales Werk, das von Homers „Odyssee“ bis zu Virginia Woolfs „To the Lighthouse“ alle Stilarten abendländischer Literatur analysiert. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass die antike Lehre von den Höhenlagen der literarischen Darstellung im modernen Realismus und besonders zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den französischen Romanen vollständig abgelöst wird.
Die „zweite Wirklichkeit“
Von Doderer lernen, sich durch fixe Ideen und Ideologien nicht den Blick verstellen zu lassen. Von Ingo Langner