Die Haltung der Päpste zum Frieden ist nicht so selbstverständlich, wie es dem heutigen Betrachter scheinen mag. Nicht zu jeder Zeit ihrer 2000-jährigen Geschichte haben sich die Päpste für die Aussöhnung der Völker eingesetzt. Im mittelalterlichen Machtgefüge zwischen Kaisern und Päpsten führte deren beider Führungsanspruch zu machtpolitischen Konflikten. Die Päpste wandten nicht selten selbst Gewalt an, um ihre welt- und kirchenpolitischen Interessen zu verfolgen, und sei es "strukturelle Gewalt" etwa durch Exkommunikation, wie im Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII.Religiöse Wurzeln hatte die päpstliche Gewaltanwendung, wenn sie sich gegen Ketzer richtete.
Die Kirche ist Künder des Friedens
Mit der kürzlich erfolgten Weihe Russlands und der Ukraine durch Papst Franziskus hat der Heilige Stuhl international für Aufsehen gesorgt. Es zahlt sich aus, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche nicht an eine Nation gebunden ist. Eine historische Übersicht.
