Taufkatechese

Die heiligmachende Gnade

Ein paar Tipps für Eltern zum Umgang mit der Taufkatechese.
Eltern bei der Taufe eines Kindes
| Die Eltern können dazu beitragen, den Kindern die Bedeutung der Taufe näher zu bringen.

Wann und wo ich die Geschichte vom großherzigen König zuerst gehört oder gelesen habe, ist mir nicht mehr erinnerlich. Sie wurde zum festen Bestandteil meiner Sakramentenkatechese, weil sie auf einfache, eindrucksvolle Weise die unfassbare Liebe und Barmherzigkeit Gottes veranschaulicht sowie das Verhältnis, in dem wir Menschen eigentlich durch unsere Erlösungsbedürftigkeit zu Gott stehen. Außerdem lassen sich die besonderen Gnadenwirkungen der Taufe recht gut herausarbeiten. Weil sie so elementar sind, kann man diese vier Punkte leicht mit Kindern auswendig lernen.

Vier Gegenstände

Dazu können die vier Gegenstände – Stammbuch, kostbares Gewand, Medizin, drei Edelsteine – als Merkhilfe dienen. Sie können beispielsweise von den Kindern gezeichnet und beschriftet werden. Nach Wiederholung können die Kinder dann meist gut und sicher die Bedeutungen darlegen.

Über einen wesentlichen Punkt könnte man mit den Kindern noch tiefer nachdenken: Wir unterscheiden zwei Arten von Gnaden, die helfende und die heiligmachende Gnade. Die helfende Gnade ist eine vorübergehende Einwirkung im Sinne von aktuellem Beistand in bestimmten Situationen, Hilfen Gottes, um Gutes tun und Böses meiden zu können. Die heiligmachende Gnade – und darum geht es – ist eine dauernde Beschaffenheit der Seele; sie macht uns heilig durch das göttliche, ewige Leben, das sie uns schenkt. Das ist etwas, was über unsere Natur hinaus geht, was im wahrsten Sinne des Wortes übernatürlich ist.

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Kindern hilft oft der Vergleich mit einer Neugeburt. Durch die Taufe wird übernatürliches Leben neu geboren. So tragen wir die Keimzelle ewigen Lebens in uns, das sich zu einem prächtigen Baum entfalten und gute geistige Früchte hervorbringen soll. Aus dieser Kraft der übernatürlichen Verbindung mit Christus werden wir erst fähig, wahrhaft als Kind Gottes zu leben, Ihn zu lieben und Gutes zu tun.

Wie beim Obstbaum

Man kann auch den Vergleich mit der Veredelung eines Obstbaumes ziehen, wobei auf den Stamm eines Bäumchens ein fremder edler Ast aufgepfropft wird, um besseres Wachstum und größeren Ertrag zu erzielen. Wie eine natürliche Pflanze muss auch unser übernatürlicher Lebensbaum gepflegt werden (Was gehört dazu? Wässern, Düngen, Beschneiden, Anbinden, Hacken, Unkraut zupfen, Schädlinge bekämpfen und liebevolle Sorgfalt).

Wichtig wäre, dass den Kindern bewusst wird: Durch die Taufe wird ihre Seele ein verborgenes, aber ganz wirkliches Heiligtum, in dem der ewige Gott mit Seiner Herrlichkeit eingezogen ist. Das ist ein großes Glück und verdient jede Aufmerksamkeit und Anstrengung, es zu pflegen und heilig zu halten.

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