Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mir ein Gott zu sagen, was ich leide.“ Dies sind Worte, die Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832) – in seinem gleichnamigen Theaterstück – dem unglücklichen italienischen Dichter Torquato Tasso (1544–1595) in den Mund legte. Wer sich im Unterlinden-Museum im elsässischen Colmar in das erschütternde Gemälde „Kreuzigung“ des Isenheimer Altars vertieft und es auf sich wirken lässt, dem mögen sie vielleicht ins Gedächtnis kommen. Doch dieser unsäglich gequälte Mensch ist ein Gott-Mensch, und so verstummt er nicht in seiner Qual. Durch seine liebende, leidende Hingabe bis in den Tod – ja, bis in den Tod am Kreuz – spricht er unüberhörbar ...
Der Isenheimer Altar: Meisterwerk der Mystik
Aus der Reihe „Bühne des Glaubens“: Der Isenheimer Altar bietet eine der berühmtesten Kreuzigungsszenen der Welt.
