Komm in den totgesagten Park und schau“ – so beginnt die Einladung eines der bekanntesten Gedichte Stefan Georges. Folgen wir ihr, so wandeln wir nicht nur einfach durch eine Grünanlage, sondern durch ein Gemälde. Weiher und „bunte pfade“ säumen unseren Weg genauso wie ein „tiefes gelb“, das wir zu nehmen und wahren angehalten werden. Rosen sollen wir küssen und einen Kranz aus ihnen flechten, und überhaupt: die herbstliche Natur festhalten, würdigen und feiern. Was echt erscheint, ist dabei längst zu Kunst geworden. Das Vergängliche hebt sich auf, im hohen Ton der Poesie. Sie sollte Heilung versprechen, die Risse innerhalb einer von Krisen erschütterten Zeit überwinden. Hoffnung auf die Moderne, ...
Der große Künder
Kaum ein anderer Dichter fasziniert und polarisiert so die Gemüter: Zu Stefan Georges 150. Geburtstag lohnt die Neulektüre seines Werkes. Von Björn Hayer